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LFS STAINZ MODERNISIERUNG - WETTBEWERB (3. Platz) IN ZUSAMMENARBEIT MIT Caspar Wichert Architektur
Wie ein Bestandsgebäude erweitern, das von Kapfhammer und Frisee konsequent nach internationalen Architekturtendenzen der 60iger Jahre errichtet wurde? Das Gebäude ist in sich schlüssig konzipiert und eignet sich kaum für Erweiterungen. Die Organisationsstruktur der Schule ist kommunikativ angelegt: clusterartig gruppieren sich die Klassenzimmer, Aufenthaltsbereiche sowie der Internatstrakt um den terrassenartig angelegten Zugangsbereich. Die verwendeten Materialien Beton, Putz und Holz wurden roh verwendet. Durch den Bruch der traditionellen Art zu bauen entstand eine Schule, die bestehende Fragestellungen unterwanderte und neue Antworten provozierte. Wie kann dieses Gebäude der 60iger Jahre erweitert werden? Oben? Unten? Seitlich?
SCHNITTSTELLEN BITTE EFFIZIENT!
Wir schließen an den bestehenden Speisesaal an, öffnen das Foyer nach Süden und orientieren die Anlieferung zur bestehenden Lieferzone. Damit diese Struktur für die Produktionsküche genauso gut funktioniert wie für die Lehrküche, liegen die beiden Raumprogramme übereinander. Zwei Stiegen und der bestehende Aufzug sorgen für die notwendigen Verbindungen. Da sich die neuen Bauteile seitlich und unterhalb des Erdgeschoßes befinden, wird der Bestand nicht beeinträchtigt. Die bestehenden Blickverbindungen in die Landschaft bleiben erhalten genauso wie die Verbindungen ins Freie.
RÄUME FÜR MEHR ALS AUSBILDUNG
Neben den effizient gehaltenen Abläufen öffnen die beiden Funktionseinheiten, Speisesaal und Lehrküche, einen Raum für neue Möglichkeiten. Der Speisesaal öffnet sich zum Foyer und zum Freiraum, darüber hinaus kann er mit dem Multifunktionsraum zu einer größeren Einheit zusammengeschlossen werden. Es entsteht ein angenehmer Raum im Zentrum der Schule, hier kann diskutiert, geplaudert und gefeiert werden. Durch die Terrassierung der beiden Geschoße kann vor dem Speisesaal und dem Mehrzwecksaal ein gemeinsamer, attraktiver Freiraum geschaffen werden. Die Blicke in die umliegende Landschaft ist an diesem Ort die bestimmende Qualität. Damit sich die Lehrküche und der Gruppenraum großzügig nach Süden öffnen, wird das Gelände etwas abgegraben und terrassiert. Ein starker Bezug der Küche zum Freiraum bringt eine unverwechselbare Qualität beim Lernen. Der Kräutergarten auf den Terrassen kann in das pädagogische Konzept eingebunden werden. Es müssen die Pflanzen gesetzt und gepflegt werden, bevor sie verkocht werden können. Durch den direkten Freiraumbezug beider Geschoße sind direkte Fluchtwege ins Freie gewährleistet.
ERWEITERUNGSMÖGLICHKEITEN FÜR DIE ZUKUNFT
Die Erweiterungsmöglichkeiten der Schule mit vier zusätzlichen Klassen sowie einem Turnsaal folgen dem Prinzip, einen Raum für neue Möglichkeiten zu schaffen. Die vier Klassen sind clusterartig um einen zentralen Raum gruppiert, der durch einen Lichthof und eine Glasfassade zum Kräutergarten gut belichteten ist. Die Klassen öffnen sich nach Süden. Auch beim Bestandsbau aus den 60iger Jahren wurden die Klassen um einen zentralen, von oben gut belichteten Raum gruppiert. Dieses Prinzip wird aufgenommen und auf aktuelle Bedürfnisse angepasst, jedoch ist der zentrale Raum bei den neuen Klassen großzügiger. Gemäß den Anforderungen zeitgenössischer Pädagogik eignet er sich zum Lernen in kleinen Gruppen. Der Unterricht kann offen und modular, also angepasst an individuelle Bedürfnisse, gestaltet werden.
Sollte ein großes Fest gefeiert werden, bietet der Turnsaal eine neue Option. Sein Foyer befindet sich zwischen der Vorfahrt und der Sporthalle. Es kann im Freien gefeiert werden, im Foyer und in der Sporthalle, die sich halb vergraben ein Stockwerk unter Niveau befindet. Das Foyer kann auch als externer Zugang für Vereine oder externe Mieter genutzt werden.
ÖKONOMIE UND ÖKOLOGIE
Durch die zweistöckige Bauweise entsteht ein kompakter Baukörper mit minimaler Gebäudehülle und folglich geringem Materialeinsatz. Im Untergeschoß wird durch die erdberührten Bauteile die Speichermasse der Erde genutzt (Dämmbedarf Winter und Kühlbedarf Sommer). Gebaut wird über der Erde mit dem regenerativen Material Holz, Recyclingmaterialien und mit leichten, wenig energieintensiven Materialien. Um den Energieverbrauch im Winter zu reduzieren ist die Lüftung mit einer Wärmerückgewinnung gekoppelt. Großzügige 3-fach Verglasungen ermöglichen maximale Tageslichtnutzung bei gleichzeitig maximalem, thermischem Komfort. Außenliegende Verschattungssysteme verhindern effektiv die sommerliche Überwärmung des Gebäudes. Es gibt keine aktive Kühlung. Um die Raumtemperaturen zu senken wird Nachtlüftung ermöglicht. Zur regenerativen Stromerzeugung werden PV Module am Dach untergebraucht.
Auftrag: | Geladener Wettbewerb (3. Platz) |
Größe: | 5105 m² |
Ort: | Stainz, AT |
Jahr: | 2023 |

