This website uses cookies. By continuing to use the website you consent to the use and storage of cookies on your device.








AGRICULTURE SCHOOL - competition entry (nominated successor) IN collaboration with Caspar Wichert Architektur
STÄDTEBAULICHE ASPEKTE
Ein zweigeschossiger Solitär beherbergt das neue Agrarbildungszentrum in Waizenkirchen. Die Orientierung des Haupteinganges und der Praxisräume abseits der Bundesstraße schaffen großzügige und lärmberuhigte Außenräume zum Arbeiten und Entspannen im Freien. Die zurückspringenden Zugänge & Zufahrten sind platzähnlich ausgeformt und vernetzten das Bildungszentrum mit dem umgebenden Außenraum. Die verkehrsberuhigte, fußläuferische Verbindung vom Ortskern zum Bildungszentrum (parallel zur Bundesstraße) führt direkt zum Vorplatz beim Haupteingang. Dieser zentrale und teilweise überdachte Vorplatz bietet zusammen mit dem Mehrzwecksaal und Speisesaal eine großzügige Fläche für Schulfeste, die jährliche Mostkost und andere Großveranstaltungen.
ARCHITEKTONISCHE ASPEKTE
Die zurückspringenden Zugänge & Zufahrten bilden witterungsgeschützte Übergangs-räume zwischen Innen und Außen. Zugleich setzen sie Akzente in der Fassadenabwicklung und verleihen dem kompakten Gebäude eine spezifische Identität. Im Inneren finden diese großformatigen Öffnungen ihre Fortführung durch die hallenartige Erschließung und die zahlreichen Lichthöfe. Sie bilden Lichtpunkte um dessen sich die verschiedenen Bereiche des Agrarbildungszentrums gruppieren. Wiederkehrende Nischen und Rücksprünge schaffen Ruhebereiche und Ausblicke in die Landschaft.
Das Bildungszentrum bietet qualitative Haupt- und Erschließungsfächen mit Öffnungen im Süden, Westen, Osten und Norden, die unterschiedliche Lichtstimmungen entstehen lassen und den Tagesgang des Lichtes erlebbar machen. Die zwei Geschoße sind durch Lichthöfe verbunden und lassen das neue Bildungszentrum großzügiger erscheinen, als es durch die ökonomischen Bedingungen geprägte Flächenbilanz vermuten ließe.
Natürlich wirkende Holzoberflächen und polierte Betonböden bestimmen den Innenraum. Schallschluckende Deckenfelder sorgen für die notwendige Raumakustik, zudem können in den Freizeitbereichen Sitzmöbel akustisch wirksam gepolstert werden.
FUNKTIONALE ASPEKTE
Der zweigeschossige Neubau des Agrarbildungszentrums Waizenkirchen vereint maximale Effizienz mit hohem gestalterischem Anspruch. Das komplexe Raumprogramm wird innerhalb eines durchgehenden Systemrasters in einem kompakten Gebäude organisiert. Die hallenartige Erschließung liegt am Schnittpunkt von Theorie, Praxis,
Verwaltung und Internat. Sie ermöglicht kurze Wege und bietet zusammen mit den Lichthöfen und Ausblicken in die Landschaft eine einfache Orientierung.
Die prinzipielle Durchlässigkeit der Raumorganisation erweitert die Gestaltungs-möglichkeiten der Schulleitung während der Lern-, Pausen- und Internatszeiten. Jeder Weg und Raum steht in direkter Verbindung zur nächsten Raumsequenz und dem Außenraum. Trennwände in Leichtbauweise ermöglichen einfache Anpassungen in der Zukunft.
ÖKONOMISCHE UND ÖKOLOGISCHE ASPEKTE
Die neue Schule verkörpert einen Paradigmenwechsel in Bezug auf Pädagogik und Ökologie. Die ökologischen Aspekte werden so weit wie möglich erlebbar gemacht und als Teil einer umfassenden Ausbildung zur Agrarfachkraft verstanden > natürliche Holzoberflächen im Innenausbau, Sichtbarmachung der Konstruktion und der Haustechnik, zentrale Anzeige des Energiemanagements in der Aula, sowie zahlreiche Pflanzen zur Verbesserung des Mikroklimas.
Der bestehende Baumbestand wird erhalten und erweitert. Die Bäume bieten Schutz vor Überhitzung und einen angenehmen Schatten bei den Zugängen & Zufahrten, Parkplätzen, Freiflächen und Lichthöfen. Vertikales Grün setzt einen Kontrapunkt an den Fassaden. Das Dach ist mit extensiver Dachbegrünung versehen. Sie reduziert die Oberflächenwässer durch Speicherung und Verdunstung und fungiert als Sekundärlebensraum für wärmeliebende Insekten.
Das Agrarbildungszentrum wird in Holzskelettbauweise mit aussteifenden und teils tragenden Scheiben errichtet. Die Skelettbauweise ermöglicht eine strategische Offenheit für spätere Adaptierungen. Die raumabschließenden Außenwände und Trennwände werden in Leichtbauweise errichtet. Die Fassade besteht aus hochgedämmten, vorgefertigten Holzsandwichelementen. Diese werden außen mit einer Holzschalung beplankt bzw. innen mit einer Vorsatzschale belegt.
Mit Platten aus Kreuzlagenholz auf den Deckenträgern wird eine optimale Balance zwischen Wärmespeicherung am Tag und Energieabgabe in der Nacht erzielt. Das Risiko einer schleichenden Überhitzung im Sommer kann auf diese Weise minimiert werden. Kreuzlagenholz hat zudem einen positiven Effekt auf die Luftfeuchtigkeit, was besonders in den Klassenzimmern wichtig ist. Holz kann Feuchtigkeit gut aufnehmen und auch wieder abgeben und gleicht sie auf natürliche Weise im Raum aus, was positiv für die Konzentrationsfähigkeit der Schüler ist.
Das vorgeschlagene Energiekonzept nutzt regenerative Energiequellen, vereint minimalen Energiebedarf mit maximalem Komfort für die Nutzer und reduzierten Einsatz von Technik. Die kompakte Gebäudeform und hocheffizienten Fassadenelemente minimieren die Energieverluste über die Gebäudehülle. Strategisch positionierte Verglasungen und eine
Niedertemperatur Fußbodenheizung ermöglichen maximale Tageslichtnutzung bei gleichzeitig maximalem, thermischem Komfort. Außenliegende Verschattungssysteme verhindern effektiv die sommerliche Überwärmung des Gebäudes. Die Innenhöfe können partiell mit Sonnensegeln zusätzlich verschattet werden. Die Frischluftversorgung im Theoriebereich erfolgt mechanisch über ein zentrales Lüftungsgerät im Untergeschoss mit Wärmerückgewinnung in den Klassenzimmern. Die Abluft strömt durch schallgedämmte Überströmöffnungen in die zentralen Flächen und wird dort punktuell abgesaugt. Alle Räume sowie die Fassaden zu den Innenhöfen haben witterungsgeschützte, öffenbare Fensterflügel. In der Übergangszeit kann die Frischluftversorgung wahlweise mechanisch oder über die Fenster erfolgen. Im Sommer ermöglichen sie eine Nachtspülung zur Abkühlung des Gebäudes. Die Wärmeversorgung erfolgt über die zentrale Hackschnitzelheizung. Es gibt keine aktive Kühlung. Zur regenerativen Stromerzeugung werden PV Module auf dem Dach untergebracht.
Task: | CONCEPT DESIGN, COMPETITION ENTRY nominated successor |
Size: | 11500 M2 |
Site: | Waizenkirchen, AT |
Year: | 2020 |





